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VNN im Gespräch

Schulleiter OStD Harald Frommknecht vom Adolf-Schmitthenner-Gymnasium (ASG) in Neckarbischofsheim (30. Juli 2019)

Schulleiter OStD Harald Frommknecht und Dr. Cornelia SussieckDas Interview führte Dr. Cornelia Sussieck

Die Ausgangssituation: Das ASG bzw. der Schulträger, die Stadt Neckarbischofsheim, bekommt aus dem Digitalpaket im Laufe von fünf Jahren insgesamt eine halbe Million Euro. Der Pakt sieht vor, dass die Stadt noch 20 Prozent zuzahlt. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Stadt, indem es diese 20 Prozent vorab an die Kommunen auszahlt.

Sussieck: Wie wollen Sie das Geld einsetzen?
Frommknecht: Für das Land Baden-Württemberg stellt der Betrag von 100.000 Euro pro Jahr (in etwa eine volle Lehrerstelle) zwar auch eine zusätzliche Belastung dar, im Gesamtvolumen verschwindet dieser Betrag aber hinter den sehr hohen Personalkosten.
Trotzdem wollen wir natürlich investieren: Mindestens 80 Prozent des Geldes muss in die Infrastruktur fließen (inkl. Wartung, Verlegung von Kabeln, Beamer u.ä.), für die restlichen 20 Prozent können Endgeräte gekauft werden. Auf der Wunschliste stehen Laptops, Tablets und Visualizer. Smart Boards sind nicht ausdrücklich gewünscht, da diese nicht stabil funktionieren. Kreidetafeln, so die Erfahrung, sind deshalb immer noch ein sehr gutes Mittel zum Zweck.

Sussieck: Gibt es weitere Vorgaben von Seiten der Geldgeber?
Frommknecht: Eigentlich müsste die Stadt als Schulträger einen Medienentwicklungsplan erstellen. Da diese jedoch keinen Mitarbeiter mit den erforderlichen Kompetenzen im pädagogischen Bereich hat, erstellt die Schule diesen Plan. Derzeit wird geprüft, ob ein gemeinsamer Plan – und eine gemeinsame Verkabelung – mit der angrenzen Grundschule möglich ist.

Sussieck: Was macht das ASG heute schon, bezüglich Digitalisierung?
Frommknecht: Die Schule besitzt zurzeit schon zwei Klassensätze Tablets. Hinzu kommen die Laptops aus den zwei Computerräumern, die auch mit in die Klassenzimmer genommen werden können. Wir haben den Kollegen die Geräte in diesen Sommerferien mit nach Hause gegeben, damit sie sich damit vertraut machen können. Manche fürchten natürlich, dass die Schüler ihnen weit voraus sind bei der Nutzung der digitalen Geräte. Das stimmt aber nicht. Sie sind vielleicht besser in Computerspielen. Beim sinnvollen akademischen Arbeiten mit elektronischen Medien sind unsere Kollegen den Schülerinnen und Schülern aber natürlich voraus.

Zum nächsten Schuljahr wird es zudem ein neues Profilfach in der Mittelstufe geben: IMP, das heißt Informatik – Mathematik – Physik. Hierbei soll es um das Verstehen von Computern gehen, also über die Anwendungsebene hinaus. Es haben sich schon 22 Schüler dafür angemeldet.

Sussieck: Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie zum Digitalpakt?
Frommknecht: Noch keine! Alles ist durchdacht und sinnvoll. Das Landesmedienzentrum beurteilt den Medienentwicklungsplan. Das ist auch eine Hilfe. Grundsätzlich hat man dort großes Interesse daran, dass keine Schule zurückgelassen wird.

Sussieck: Welche Bedeutung besitzt die Digitalisierung für guten Unterricht?
Frommknecht: Guter Unterrichtest ist auch ohne digitale Medien möglich. Durch den Computer wird für die Schüler der Inhalt plötzlich interessant. Das sieht man ganz deutlich an den Tutorials zum Beispiel auf YouTube. Die „Videostars“ machen genau das, was wir immer schon im Unterricht machen: Mit Kreide an der Tafel stehen und einen Sachverhalt erklären. Sie sind insofern old fashioned. Das zeigt aber auch: Der Lehrer selbst bleibt weiterhin extrem wichtig!

Drei große Vorteile der Digitalisierung sind Lernen in Echtzeit, Differenzierung und Individualisierung. Füllt ein Schüler ein Arbeitsblatt am Tablet aus, bekommt er gleich eine Rückmeldung, ob seine Antworten richtig sind. Ein Lehrer könnte ihm so viel Zuwendung in einer 45-Minuten Stunde gar nicht geben. Im bisherigen Unterricht werden am Ende einer Stunde die Arbeitsergebnisse besprochen. Schwache Schüler sind aber damit oft überfordert. Das Tablet gibt gerade diesen Schülern eine bessere Chance.

Sussieck: Wie sieht guter Unterricht mit den digitalen Möglichkeiten aus?
Frommknecht: Digitale Medien stellen eine Ergänzung dar. Es muss aber eine neue Didaktik erarbeitet werden. Nur Tablet statt Papier ist sinnlos.

Sussieck: Gehört Digitalisierung überhaupt in die Schule?
Frommknecht: Digitale Medien sind ein methodischer Baustein, der nicht mehr aus der Schule verschwinden wird. Im Augenblick erhalten sie aber einen Stellenwert, den sie nicht haben. Ein guter Lehrer hat einen Mix an Methoden zur Verfügung. Digitale Medien gehören zu diesem Mix dazu. Die Bedeutung einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung für das Verstehen wird bleiben. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Studie, die untersucht hat, welche Berufe in Zukunft erhalten bleiben, wenn die Digitalisierung zunimmt. Es sind diejenigen Berufe, die mit dem Kontakt zu Menschen zu tun haben, wie Ärzte und Lehrer.

Aber auch, wenn wir jetzt einen Digitalpakt haben und überall über Digitalisierung in der Schule gesprochen wird: Ich habe nicht das Gefühl, dass sich zurzeit etwas schneller ändert als in den letzten 20 Jahren. Die Digitalisierung ist eine konsequente Weiterentwicklung. Jetzt kommt einfach eine weitere Methode hinzu und wir müssen prüfen, wie wir sie einfügen und einsetzen.


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